Straßennamen 1-Grillparzerstraße

Parallelstraße südlich der Hauptstraße gelegen. Beschluss des  Straßenbenennungsausschusses vom März 1956. 

Franz Grillparzer, geboren 15. Jänner 1791 Wien 1, Bauernmarkt 10, gestorben 21. Jänner 1872 Wien 1, Spiegelgasse 21. 

Schriftsteller und Dramatiker. Grillparzer fasste nicht nur in seinen Dramen, sondern auch in den epischen Werken das gesellschaftliche klassisch-romantische Bildungsgut seiner Zeit zusammen. Aus seinen Tagebüchern kann man den bürgerlich-oppositionellen Zeit- und Kulturkritiker ablesen.

Lebenslauf: Nach seinem Philosophie- und Jusstudium unbesoldeter Konzeptspraktikant an der Hofbibliothek, 1823, nach Tätigkeiten in verschiedenen anderen staatlichen Ämtern, Hofkonzipist bei der Allgemeinen Hofkammer. 1832 bis zu seiner Pensionierung als Hofrat (1856) Direktor des Hofkammerarchivs. 

Werke: Die "Ahnfrau"  (erfolgreiche Uraufführung am 31. Jänner 1817). "Sappho" (1818), die Trilogie "Das goldene Vließ" (Der Gastfreund, Die Argonauten, Medea) 1820,  "König Ottokars Glück und Ende" (1823, Uraufführung 1825), "Ein treuer Diener seines Herrn" (1828), "Des Meeres und der Liebe Wellen" (1831), "Der Traum ein Leben" (1834), „Weh dem, der lügt" (1838). Seine Novellen: "Das Kloster von Sendomir" (1828), "Der arme Spielmann" (1838). Von 1849 bis zu seinem Tod lebte er bei den Schwestern Fröhlich (1, Spiegelgasse 21), wo er an seinen drei großen Altersdramen arbeitete: "Ein Bruderzwist in Habsburg" (1872), "Die Jüdin von Toledo" (1873) und "Libussa" (1874). 

Ehrungen, Benennungen: Mitglied der Akademie der Wissenschaften, ab 1861 Mitglied des Herrenhauses sowie Ehrenbürger der Stadt Wien (5. Jänner 1864). Grillparzerstraße in Wien 1, Grillparzerbürste am Wiener Burgtheater, Grillparzerdenkmal in Wien 1, Volksgarten und im Kurpark von Baden, Nachlass in de Wienbibilothek im Rathaus.